Frankfurt am Main, 13. November 2015 – Der Aircargo Club Deutschland (ACD) setzt sich für eine umfassende Modernisierung der Luftfrachtprozesse ein. Mithilfe elektronischer Datenstandards und optimierter Prozesse zwischen den einzelnen Beteiligten könne die Liefergeschwindigkeit von Luftfrachtsendungen door-2-door signifikant erhöht und damit die Kundenzufriedenheit gesteigert werden. Das wurde auf dem ACD-Treffen mit Glyn Hughes, Global Head of Cargo beim internationalen Airlineverband IATA, in Frankfurt am Main deutlich.
Aufgrund der hohen Arbeitsteiligkeit und eines unzureichenden Datenaustausches unter den verschiedenen Dienstleistern verbringen zahlreiche Luftfrachtsendungen bis zu 90 Prozent der gesamten Laufzeit unbewegt am Boden – im Durchschnitt rund sechs Tage und das seit Jahrzehnten unverändert. Wichtig ist daher sowohl eine lückenlose Versorgung der Beteiligten mit allen relevanten Informationen als auch eine grundsätzliche Vereinheitlichung von internationalen Regulierungen, beispielsweise hinsichtlich der Sicherheit. Nur so kann die Wettbewerbsfähigkeit der Luftfracht gegenüber Integratoren und anderen Verkehrsträgern perspektivisch gesichert werden.
„Alle Akteure der Prozesskette müssen näher zusammenrücken, um den zunehmend anspruchsvollen Produkt- und Transportanforderungen gerecht zu werden – insbesondere im Hinblick auf eine zeitliche Verkürzung der Lieferketten und die Transparenz des Sendungsverlaufs für Kunden und Dienstleister. Die klassische Luftfracht muss sich künftig wesentlich anpassungsfähiger, agiler und innovativer zeigen, um den Anschluss nicht zu verlieren“, betonte Glyn Hughes.
Die Liefergeschwindigkeit ist für den Versender mit Abstand die wichtigste Grundlage für seine Entscheidung zugunsten des Verkehrsträgers Flugzeug. In der Prozesskette stehen Unternehmen jedoch häufig vor großen Herausforderungen im digitalen Datenaustausch, was zu Informationslücken und damit einhergehenden Transportverzögerungen führt. Ein höheres Maß an Transparenz wird sich daher unmittelbar positiv auf die Prozessqualität und so auch auf die Kundenzufriedenheit auswirken. Für ein zukunftsfähiges Digitalisierungsprogramm sollte aus Sicht des ACD unter anderem die Nutzung von Cloud-Strukturen zur Vernetzung aller Beteiligten in Erwägung gezogen werden.
Für einen Dialog mit allen an der Prozesskette beteiligten Akteuren bietet der ACD eine unabhängige, deutschlandweit einzigartige Plattform. „Im Rahmen unserer engen Verzahnung zwischen Industrie und Wissenschaft hat der ACD hervorragende Voraussetzungen, die relevanten Köpfe an den Tisch zu bekommen und innovative Konzepte zu diskutieren. Dabei dürfen auch Forderungen an die Politik nicht außer Acht gelassen werden“, betonte ACD-Präsident Winfried Hartmann. Er fügte hinzu: „Nur in einem fairen Wettbewerbsumfeld können wir das Potenzial für die Luftfracht voll ausschöpfen.“
Über den ACD
Der Aircargo Club Deutschland (ACD) wurde 1963 als branchenbezogene Interessens- und Diskussionsplattform zur Förderung des Luftfrachtverkehrs gegründet. Die rund 250 Mitglieder sind leitende Unternehmensvertreter der Luftfrachtbranche mit deutschlandweiter oder internationaler Verantwortung. Sie repräsentieren eine Wachstumsbranche, die Menschen, Länder und Industrien verbindet und den freien Welthandel ermöglicht.