Leipzig/Halle im Podium in Frankfurt: Luftfrachtindustrie muss mit einer Stimme sprechen


Frankfurt am Main, 16. Oktober 2014 – Die deutsche Luftfrachtbranche muss stärker mit einer Stimme sprechen, um vom internationalen Wachstumskurs zu profitieren. Das betont die Vorstandsbeauftragte für Luftfracht und Logistik der Mitteldeutsche Flughafen AG, Bettina Ganghofer, vor dem Aircargo Club Deutschland (ACD) in Frankfurt am Main. Nach jüngsten Prognosen des Flugzeugbauers Boeing kann in den kommenden zwei Dekaden weltweit mit einem jährlichen Wachstum der Luftfracht von 4,7 Prozent gerechnet werden. Dabei werden Transporte zwischen Europa und Asien auch in den nächsten Jahrzehnten zu den dominierenden Verbindungen gehören.

„In Deutschland gibt es gute Beispiele für wettbewerbsfähige Luftfrachtkonzepte, aber auch viele lokale, kleine Lösungen. Bei der Gestaltung der Prozesse verlässt sich die Branche häufig auf große Einzelplayer. Es ist dringend geboten, hier die Kräfte zu bündeln“, sagt Ganghofer. Dabei biete das Netzwerk des ACD gute Voraussetzungen, als Branche für übergreifende Lösungen einzutreten und gemeinsam für den Standort Deutschland zu werben.

Luftfracht ist nach Überzeugung von Ganghofer ein Schlüssel zur Entwicklung der Regionen. Das zeige gerade das Beispiel Mitteldeutschland mit den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden International. So habe sich der Leipzig/Halle Airport dank eines kontinuierlichen Ausbaus mittlerweile zum zweitgrößten Frachtdrehkreuz Deutschlands entwickelt. „Mit einem seit zehn Jahren anhaltenden, durchschnittlich zweistelligen Wachstum festigen wir unsere Position als einer der bedeutendsten Luftfrachtumschlagplätze in Europa“, hebt Ganghofer hervor.

Mithilfe einer guten Luftverkehrsanbindung konnte auch der Industrie- und Wissenschaftsstandort Dresden belebt werden, der heute als einer der stärksten Forschungsstandorte in Ostdeutschland gilt. Der Aufschwung der Luftfahrtindustrie zeige sich dort unter anderem bei den EFW Elbe Flugzeugwerke, wo Airbus-Passagierflugzeuge in Frachter umgerüstet werden. Ferner seien bei der IABG Materialermüdungstests für die Flugzeuge A380 und A400M durchgeführt worden.

Ganghofer fügt hinzu, unterschiedliche Flughäfen in Deutschland hätten sicherlich unterschiedliche Anforderungen. Doch seien die Probleme der Luftfracht oft standortübergreifend. Deshalb solle der ACD eine aktivere Rolle übernehmen, um die Luftfrachtprozesse mehr im bundesweiten Rahmen zu gestalten.

„Der World Air Cargo Forecast ist für uns ein Ansporn, die Interessen der Branche noch stärker zu vertreten. Denn die Prognose besagt, dass sich die Cargo-Transporte bis zum Jahr 2033 fast verdoppeln werden. Ein gut aufgestellter Luftfrachtstandort Deutschland kann davon sicherlich profitieren“, sagt ACD-Präsident Winfried Hartmann.

Über den ACD

Der Aircargo Club Deutschland (ACD) wurde 1963 als branchenbezogene Interessens- und Diskussionsplattform zur Förderung des Luftfrachtverkehrs gegründet. Die rund 250 Mitglieder sind leitende Unternehmensvertreter der Luftfrachtbranche mit deutschlandweiter oder internationaler Verantwortung. Sie repräsentieren eine Wachstumsbranche, die Menschen, Länder und Industrien verbindet und den freien Welthandel ermöglicht.